FDP diskutiert über Landwirtschaft
Grebenstein – Die FDP im Landkreis Kassel hat sich gemeinsam mit der nordhessischen Landtagsabgeordneten und landwirtschaftspolitischen Sprecherin, Wiebke Knell, auf dem Giedenhof in Grebenstein getroffen, um sich über die aktuellen Entwicklungen in der Landwirtschaft auszutauschen.
Gerade die Landwirte leiden stark unter den steigenden Reglementierungen in Hessen, die für Importprodukte nicht gelten, berichtet Gastgeber Philipp Giede-Jeppe, der Betreiber des Giedenhofes. „Jetzt schlägt die politische Fehlentscheidung der neuen Düngereform voll durch. Da wir Landwirte unsere Pflanzen nicht mehr so düngen dürfen, wie es für ein optimales und gesundes Pflanzenwachstum nötig wäre, konnte der Weizen in diesem Jahr nicht ausreichend Protein bilden. Die Proteingehalte für Brotbackweizen konnten nicht erfüllt werden. So kann der Weizen, der bei uns mit hohen Umweltauflagen regional erzeugt wird, nur noch als Viehfutter verwendet werden. Und den Weizen, den wir für die menschliche Ernährung brauchen, muss von anderen Kontinenten importiert werden, wo es keine vergleichbaren Umwelt- und Pflanzenschutzauflagen gibt.“, so Giede-Jeppe.
Knell betont: “Es kann und darf nicht unser Ziel sein den heimischen Landwirten die Produktion unserer Lebensmittel weiter zu erschweren. Wir haben in den letzten Jahren gesehen, wie schnell die europaweiten Lieferketten ins Schwanken geraten können, wir benötigen eine Versorgungssicherheit, nicht nur mit Gas, sondern auch mit Lebensmitteln.“
Einige der anwesenden Landwirte gaben an, bereits keine Tiere mehr zu halten, da dies unterBerücksichtigung der aktuellen Auflagen und der Kilopreise für Fleisch nicht mehr rentabel sei.
Jana Bukacz, Kreisvorsitzende der FDP Kassel-Land ergänzt: „Wir schaffen Hürden für unsere Landwirte vor Ort, die für die importierenden Produzenten nicht gelten.“ Das sei unfair. „Zudem steigen die Preise für Tierhaltung nicht zuletzt auch durch die Energiekosten. Statt die heimischen Landwirte weiter zu gängeln, sollte auch bei Importprodukten auf Haltungsstandards geachtet werden“, so Bukacz.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Diskussionsrunde waren sich einig, dass das aktuelle Verbraucherverhalten ganz klar zeige, dass der Preis das entscheidende Kriterium für den Endverbraucher ist. Knell erläuterte, dass deutsche Marktanbieter nicht in der Lage sind das Preisdumping aus dem Ausland mitzugehen, sie haben zu viele Fixkosten für Mitarbeiter, Energie und diverse Auflagen. Wirke man dieser Entwicklung nicht entgegen, so gefährde man die eigene Lebensmittel- und Versorgungssicherheit immens.