Bukacz/Knell: Wolfsmanagement ist gescheitert

17.01.2023

Im Landkreis Kassel wurden in den letzten Monaten immer wieder Wölfe gesichtet. Wie viele es bereits sind, ist vollkommen unklar. Jana Bukacz, Kreisvorsitzende und Landtagskandidatin der FDP im Landkreis Kassel, ist besorgt über diese Entwicklung. „Weidetierhalter kann eine zu große Wolfspopulation die Existenz kosten, aber auch Pferde- und Hundebesitzer können hier schnell Betroffene werden. Wir müssen die Sorgen der Tierhalter ernst nehmen, das macht die Landesregierung leider nicht“, erklärt Bukacz.  

Die umweltpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, Wiebke Knell (Schwalm-Eder-Kreis), warnt vor den Gefahren der steigenden Wolfspopulation in Nordhessen. „Von den vermehrten Wolfssichtungen in Nordhessen dürfte allein die hessische Landesregierung überrascht sein. Wir weisen seit Jahren darauf hin, dass die Wolfspopulation in Hessen rasant wächst. Auch die Zahl der gerissenen Nutztiere steigt Jahr für Jahr. Allerdings gibt es weder Erkenntnisse darüber, wie viele Wölfe in Hessen sesshaft sind, noch gelingt es, bei Rissen von Nutztieren den Wolf als Verursacher zu identifizieren“, sagt Knell. Wer aber nicht nachweisen könne, dass allein der Wolf ein Nutztier gerissen habe, könne auch nicht auf Entschädigung des Landes hoffen, und Schutzzäune bekomme man nur dann gefördert, wenn in der Gegend bereits Nutztiere gerissen worden seien. „Das ist in sich unlogisch – das hessische Wolfsmanagement ist gescheitert“, bilanziert Knell.

Mittelfristig sei ein Zusammenleben von Mensch und Wolf nicht allein durch immer höhere Zäune zu sichern, erklärt Knell. „Wir werden regulierend in die Bestände eingreifen müssen, so wie es auch in anderen, weniger dicht besiedelten europäischen Ländern praktiziert wird, in denen weitaus weniger Wölfe leben. Die Ampel-Koalition im Bund hat vereinbart, die rechtlichen Voraussetzungen für ein aktives Bestandsmanagement zu schaffen. Vorher muss aber die hessische Landesregierung endlich anfangen, ihre Hausaufgaben zu machen. Die Bestände in Hessen wachsen rasant – das muss sich auch in den offiziellen Statistiken wiederfinden“, fordert Knell.