Windkraft-Infowanderung – Weder Wetter noch Wachmänner halten Freie Demokraten auf

Das Wetter war nicht eben einladend bei der Windkraft-Infowanderung, die die Freien Demokraten im Landkreis Kassel gemeinsam mit dem Vorsitzenden der FDP-Landtagsfraktion, Hessens ehemaligen Wirtschaftsminister Florian Rentsch, von Oberkaufungen zum Michelskopf gemacht haben. Auch sonst schienen die Liberalen, die sich vor Ort ein Bild über die Eingriffe durch die Windkraft-Baumaßnahmen in Flora und Fauna machen wollten, nicht willkommen zu sein. Punkt 14 Uhr, der Zeitpunkt der öffentlichen Ankündigung der Wanderung, rückte der Sicherheitsdienst des Betreibers mit drei Fahrzeugen an, um die politisch Interessierten von den Baustellen fernzuhalten. „Auch wenn es natürlich schön ist, dass uns als politischer Kraft mit windkraftkritischer Haltung derartige Aufmerksamkeit zu Teil wird: Transparenz sieht natürlich anders aus“, stellt Björn Sänger, Vorsitzender der Freien Demokraten im Landkreis Kassel, trocken fest. Sänger weiter: „Man stellt sich unwillkürlich die Frage, was es denn dort zu verbergen gibt, wenn man ein derartigen Personalaufgebot an einem Samstag Nachmittag mobilisiert.“ Auch Florian Rentsch kann dazu nur mit dem Kopf schütteln: „Es ist völlig klar, dass man keine Bilder der riesigen Fundamentkrater im Wald haben möchte. Akzeptanz gewinnt man so nicht.“

Für die Freien Demokraten ist klar, dass der weitere Ausbau von Windenergie der falsche Weg ist. Rentsch: „Zwei Drittel der Windenergieanlagen schreiben rote Zahlen, man kann die erzeugte Energie nicht speichern und muss sie zu Spitzenzeiten in´s Ausland verschenken. Das ist keine Basis für einen weiteren Ausbau.“ Die Tatsache, dass windschwache Flächen nun besonders gefördert werden sollen, zeige die Absurdität der Förderung besonders deutlich. „Das Erneuerbare Energien-Gesetz sorgt für komplett falsche Anreize, es muss weg“, ist Rentsch sich sicher.

Im Landkreis Kassel, so der Spitzenkandidat zur Kommunalwahl, Björn Sänger, hätten die Freien Demokraten sich stets gegen Windenergie im Wald ausgesprochen. „Wir halten das für Unfug und werden hier auch weiterhin konsequent die Möglichkeiten, die wir haben, nutzen, um einen weiteren Zubau zu verhindern“, sagte Sänger den Bürgern bei der anschließenden Diskussion in der Oberkaufunger Stiftsschänke zu.
Bildunterschrift: Florian Rentsch MdL und Björn Sänger auf dem Michelskopf (v.l.n.r.)