Kurve Kassel bewegt den Kreis

● Bürgerinitiative verdeutlicht Kernforderungen zur Kurve Kassel

● Lenders: Unverständnis für Ungleichbehandlung von Bestands- und Neubaustrecken beim Lärmschutz 

● Bundestag entscheidet 2023 über Lärmschutzmaßnahmen

Immenhausen – Der Ausbau der als „Kurve Kassel“ bekannten Ost-West-Bahnverbindung zwischen dem Raum Halle und dem Ruhrgebiet ist beschlossen und besorgt die Anwohner der Trasse. Insbesondere der Güterverkehr auf der Strecke sorgt für lange Schließzeiten an Bahnübergängen, Lärmbelastung und Erschütterungen. Dieser wird durch den Ausbau der Strecke in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Um trotzdem die Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich zu halten, engagieren sich Anwohner in der Bürgerinitiative „Keine Kurve Kassel“. An einem Runden Tisch mit der Deutschen Bahn entwarfen die Mitglieder der Initiative, Anwohner und Mandatsträger der Region drei Kernforderungen für den Ausbau. Diese sind Lärmschutz an der Bestandstrecke, die Beseitigung von Bahnübergängen sowie Erschütterungsschutz entlang der Strecke. Da es nicht zwingend gesetzlich vorgegeben ist solche Maßnahmen an Bestandsstrecken vorzunehmen, müssen diese vom Bundestag beschlossen werden, was für das Jahr 2023 geplant ist. 

Vor diesem Hintergrund wurde Jürgen Lenders – Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Verkehrsausschusses –und Vertreter der Freien Demokraten im Landkreis Kassel von der Bürgerinitiative eingeladen sich vor Ort über die Situation zu informieren und mögliche Alternativrouten zu diskutieren. Die Hoffnung auf eine geänderte Trassenführung konnte ihnen der Verkehrspolitiker jedoch nicht machen: „Die Kurve Kassel ist beschlossen und wird kommen. Da unser Schienennetz bereits heute an seinen Kapazitätsgrenzen arbeitet, müssen wir froh sein über jedes Ausbauprojekt, das vor der Umsetzung steht. Bei Planungszeiten für Bahnstrecken von bis zu 30 Jahren, können wir uns nicht erlauben wieder bei null zu beginnen“, so Lenders. 

Weiter spricht sich Jürgen Lenders für Lärm- und Erschütterungsschutz der Anwohner aus: „Bei einem Streckenneubau wären solche Maßnahmen gesetzlich vorgeschrieben. Dass wir eine Bestandsstrecke bei einem Ausbau anders behandeln, erschließt sich mir nicht. Anwohner von Bahntrassen wie der Kurve Kassel verdienen den gleichen Lärmschutz wie Anwohner an Neubaustrecken. Eine bessere Finanzierung und innovative Techniken zur Lärmvermeidung der Schienenwege sind ein zentraler Punkt unseres Koalitionsvertrages und daher werden wir uns für einen angemessenen Schutz der Anwohner einsetzen“, so der Verkehrspolitiker. 

Die Vorsitzende der Freien Demokraten und Kreistagsabgeordnete im Landkreis Kassel, Jana Bukacz, freut sich über die Unterstützung ihres Parteifreundes: „Wir haben unsere Verkehrsinfrastruktur in den letzten Jahrzehnten sträflich vernachlässigt. Um die Mobilität der Bürger zu erhalten und unsere Wertschöpfungs- und Logistikketten zu stärken, müssen wir hier investieren. Das darf jedoch nicht auf Kosten der Anwohner geschehen. Es freut uns daher sehr, dass sich Herr Lenders für Lärm- und Erschütterungsschutzmaßnahmen auch für Bestandsstrecken einsetzen wird“, so Bukacz. 

Foto v.l.n.r.: Jana Bukacz, Lutz Schwandt, Jürgen Lenders, Werner Kolle, Lars Lewohn, Lars Obermann, Marco Herdina, Heike Giede-Jeppe