Chefposten Gesundheit Nordhessen – Sänger (FDP): Personalchaos an der Spitze der Kliniken vermeiden
Zu den Spekulationen um die Wiederwahl des Vorstandsvorsitzenden der Gesundheit Nordhessen AG erklärt der Vorsitzende der FDP im Landkreis Kassel, Björn Sänger:
„Ich denke, alle Beteiligten wären außerordentlich gut beraten, wenn sie persönliche Eitelkeiten zurückstellten und die Situation der Gesundheit Nordhessen, wie auch die Fragen rund um die Art und Weise der Personalführung, in Ruhe betrachten würden. Fakt ist, dass das Unternehmen wirtschaftlich sehr erfolgreich arbeitet. Es ist in der Lage, nicht nur Verluste einzelner Teilbereiche, insbesondere der Kreiskliniken, auszugleichen, und darüber hinaus schwarze Zahlen zu schreiben. Diese Leistung ist nicht nur absolut anerkennenswert, sie ist auch notwendig, wenn defizitäre Infrastruktur in der Fläche aufrechterhalten werden soll. Insofern stelle ich mir die Frage, ob das von Landrat Schmidt angekündigte Stimmverhalten, nämlich den Vorstandsvorsitzenden Dr. Sontheimer nicht wiederzuwählen, wirklich dem Interesse des Kreises und des Unternehmens insgesamt nützlich ist. Ohne eine überzeugende personelle Alternative in der Hinterhand ist es das nach meiner Überzeugung nicht. Ich würde es für angemessen halten, wenn sich Landrat Schmidt hierzu gegenüber dem Kreistag des Landkreises Kassel erklärt.
Ich habe Herrn Dr. Sontheimer als jemanden kennen gelernt, der die Interessen seines Unternehmens sehr zielgerichtet verfolgt. Ich habe aber auch seitens der Beschäftigten des Unternehmens und ihrer Vertreter gehört, dass der Führungsstil von Dr. Sontheimer nicht mit den Erwartungen der Beschäftigten an eine gute Personalführung übereinstimmt. Dies muss man ernst nehmen, da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Dienstleistungsunternehmens das wichtigste Kapital sind, dass das Unternehmen hat. Aber wann, wenn nicht anläßlich einer anstehenden Vertragsverlängerung sollten diese Themen auf den Tisch, um Defizite abzubauen? Diese Chance sollte man nutzen, wenn man Verbesserungen erzielen will. Gelingt dies nicht, kann man ein geordnetes Verfahren zur Findung geeigneter Nachfolger in Gang setzen.
Was allerdings dem Unternehmen und damit den Anteilseignern und dem öffentlichen Interesse nach einer leistungsfähigen Gesundheitsinfrastruktur in keinster Weise zuträglich ist, ist die eingetretene Situation, in der es offenkundig zwei Lager im Aufsichtsrat gibt und das jeweilige Stimmverhalten als eine Art Trotzreaktion auf die jeweils andere Seite gewertet werden kann. Diese Situation muss schnellstens abgestellt werden, dazu sind die Beteiligten aufgerufen!“